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In vier Schritten zum idealen Bohrer für den nächsten Auftrag
In vier Schritten zum idealen Bohrer für den nächsten Auftrag


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Allied Machine and Engineering

Vollbohrer oder Wechselplattenbohrer – was passt besser?
 
In jedem metallverarbeitenden Betrieb entstehen Bohrungen. Aber nicht immer ist klar, welcher Bohrer am besten zum Material des Werkstücks passt, die geforderten Spezifikationen erzeugen kann und den jeweiligen Auftrag am effizientesten zu bewältigen hilft. Bei der Vielzahl unterschiedlicher Anforderungen gibt es nicht den einzigen Bohrer, der für alles passt. Für die Wahl zwischen Vollbohrern und auswechselbaren Wendeplattenbohrern gibt es vier Kriterien, anhand derer das richtige Werkzeug festgelegt werden kann.
 
1. Ist es ein langfristiger oder ein kurzfristiger Auftrag?
Handelt es um einen langfristigen, wiederholbaren Prozess, lohnt sich die Investition in einen Bohrer mit auswechselbarer Wendeplatte. Diese Bohrer, auch als Spatenbohrer bezeichnet, sind so konstruiert, dass der Maschinenbediener die abgenutzte Schneide schnell austauschen kann. Dies reduziert die Gesamtkosten pro Bohrung bei hohen Produktionsläufen. Die höheren Investitionskosten in den Wendeplattenhalter werden schnell durch reduzierte Zykluszeit und geringere Kosten für den Austausch der Wendeplatten – im Vergleich zu den Ausgaben für neue massive Werkzeuge – kompensiert.
Geht es um eine Kleinserie oder einen kundenspezifischen Prototypen, dann ist ein Vollbohrer aufgrund der anfänglich niedrigen Kosten die bessere Wahl. Es ist unwahrscheinlich, dass das Werkzeug bei der Bearbeitung kleinerer Aufträge verschleißt, sodass ein Schneidenwechsel nicht in Frage kommt. Bei einer kurzfristigen Bearbeitung würde ein auswechselbares Werkzeug vermutlich höhere Anschaffungskosten mit sich bringen als ein Vollbohrer, wodurch sich die Investition nicht amortisiert. Auch die Vorlaufzeit kann bei einem Vollhartmetallwerkzeug besser sein, je nach Bezugsquelle.
 
2. Wie viel Stabilität erfordert die Aufgabe?
Hier wird die Formstabilität eines nachgeschliffenen Vollhartmetallwerkzeugs mit dem Austausch einer abgenutzten Schneide durch eine neue Klinge verglichen. Oft stimmen bei einem nachgeschliffenen Werkzeug Durchmesser und Längen nicht mehr mit der ursprünglichen Version überein: das Werkzeug ist nach dem Einsatz in Durchmesser und Gesamtlänge kleiner. Das nachgeschliffene Werkzeug wird dann häufig als Schruppwerkzeug verwendet, und um die geforderten Fertigmaße zu erreichen, muss ein neues Vollwerkzeug beschafft werden. Dies bedeutet, dass ein zusätzlicher Schritt im Fertigungsprozess notwendig wird.
 
3. Wie wichtig ist die Leistung für diese spezielle Aufgabe?
Vollbohrer können mit höheren Vorschüben gefahren werden als auswechselbare Werkzeuge mit demselben Durchmesser. Massive Schneidwerkzeuge sind stärker und steifer, da sie keine Verbindung haben, die im Laufe der Zeit verschleißen kann. Maschinenbediener entscheiden sich oft für den Einsatz unbeschichteter Vollbohrer,  um den Zeitaufwand für das Nachschleifen und die Vorlaufzeiten für Nachbestellungen zu reduzieren. Allerdings werden durch die Verwendung unbeschichteter Werkzeuge die überlegenen Geschwindigkeits- und Vorschubfähigkeiten eines Vollmaterialschneidwerkzeugs wieder reduziert. In diesem Punkt gibt es also kaum einen Unterschied bei der Leistung von Vollmaterialbohrern und auswechselbaren Wendeplattenbohrern.
 
4. Wie hoch sind die Gesamtkosten pro Bohrung?
Die Größe des Auftrags, die Anschaffungskosten des Werkzeugs, die Stillstandzeiten für das Auswechseln, Nachschleifen und Anbohren sowie die Anzahl der Arbeitsschritte im Anwendungsprozess sind Faktoren für die Berechnung der Betriebskosten. Vollbohrer sind aufgrund ihrer geringeren Anschaffungskosten eine gute Wahl für kleine Serien. Im Allgemeinen verschleißen kleine Aufträge ein Werkzeug nicht, bevor sie abgeschlossen sind, d.h. es entstehen keine Ausfallzeiten durch Auswechseln, Nachschleifen und Nacharbeiten. Ein Bohrer, der mit austauschbaren Schneiden konstruiert ist, kann bei langfristigen Verträgen und hohen Produktionsläufen niedrigere Betriebskosten über die Lebensdauer des Werkzeugs bieten. Die Einsparungen beginnen, wenn die Schneide verschlissen oder beschädigt ist, da nicht das ganze Werkzeug bestellt werden muss, sondern nur die Wendeschneidplatte (Schneide).
 
Zu berücksichtigen ist auch die notwendige Maschinenzeit beim Wechseln der Schneidwerkzeuge. Der Durchmesser und die Länge des Bohrers mit auswechselbarer Wendeschneidplatte werden durch das Auswechseln der Schneide nicht beeinträchtigt. Der Vollbohrer muss hingegen nachgeschliffen werden, sobald er abgenutzt ist. In dieser Zeit können keine Teile produziert werden.
 
Und schließlich ist die Anzahl der Schritte im Bohrungsherstellungsprozess ein entscheidender Faktor. Auswechselbare Wendeschneidplattenbohrer können den Prozess in der Regel in einem einzigen Arbeitsgang nach Vorgabe abschließen. Viele Anwender, die Vollbohrer einsetzen, fügen nach der Verwendung des nachgeschliffenen Werkzeugs einen Schlichtvorgang hinzu, um die Anforderungen des Auftrags zu erfüllen; dadurch entsteht ein zusätzlicher Schritt, der die Bearbeitungskosten für das produzierte Teil erhöht.
 
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Metallverarbeitende Betriebe benötigen je nach Auftrag unterschiedliche Bohrertypen. Wohlhaupter bietet fachkundige Beratung bei der Auswahl des besten Bohrers für eine bestimmte Aufgabe und stellt kostenlose Ressourcen zur Ermittlung der Kosten pro Bohrung zur Verfügung, um den Entscheidungsprozess zu unterstützen. Mehr Informationen auf www.wohlhaupter.de.
 


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